Konfirmationsandenken

Konfirmationsandenken

Obwohl in unserer katholisch geprägten Region vor allem entsprechende Objekte erhalten geblieben sind, tau­chen auch immer wieder evangelisch-reformierte Zeugnisse auf, die logischerweise auch in der Sammlung der Ronmühle vorhanden sind. So rücken wir dieses Mal die gerahmte Laubsägearbeit eines Andenkens ins Ram­penlicht, welche noch immer an die Konfirmation der 14-jährigen Sabine im Frühling 1899 erinnert.

 

Das Konfirmationsalter lag früher eher bei 13 bis 14 Jahren und fiel mit dem Schulabschluss zusammen. Gefeiert wurde vor allem am ersten Sonntag nach Ostern, dem "Weissen Sonntag", an dem in der Katholischen Kirche die Kinder ihre Erstkommunion erhalten. Durch die Verbindung mit dem Schulabgang ist die Konfirmation noch heute, wie übrigens auch die ähnlich gestaltete Firmung der Katholiken, für die meisten Jugendlichen ein wichti­ger Einschnitt im Leben und bedeutet den Eintritt in das Erwachsenenalter. "Mann sein" hiess früher für viele Jun­gen allerdings oft auch der erste Alkohol- und Zigarettenkonsum. Die Mädchen machten nach der Konfirmation die erste Bekanntschaft mit dem anderen Geschlecht.

 

Am Konfirmationstag wurden alle Kirchenglocken geläutet, die Jungen trugen schwarze Anzüge, fein genähte Hemden und bestickte Taschentücher, die Mädchen ein langes samtenes Kleid und häufig auch ihre ersten Schuhe mit hohen Absätzen. Diese feinen Kleider finanzierten die Paten, Verwandte oder Bekannte der Familie. Damals gehörte zu den beliebtesten Geschenken die erste Uhr. In manchen Gegenden wurde den Konfirmanden zudem eine kostbare Bibel geschenkt.

 

Die Jugend hatte sich schon um 1900 stark verändert, dafür sorgten auch die neuen sozialen Verhältnisse. So hiess es (schon) damals: "Die Mädchen können keinen Strumpf mehr stricken. Auch Kinder aus den besten Krei­sen besuchen sehr oft das Kino. Es greift im Allgemeinen eine schreckliche Gleichgültigkeit um sich." Man kennt es ...