Geldbeutel mit Scherenverschluss

Geldbeutel mit Scherenverschluss (links geschlossen, rechts geöffnet)

Mit der Erfindung des Geldes als handliches, unverderbliches und wertstabiles Tauschmittel wurde schon lange vor uns für die Gesellschaft ein dauerhaftes System geschaffen. Das Geld wurde zu einem Gegenstand des all­täglichen Handelns. Und zu den Dingen, die uns ständig umgeben, entwickeln wir eine persönliche Beziehung. Zu allen Zeiten schon bewahrten Menschen deshalb ihr Geld in individuell gestalteten Börsen, Beuteln und Porte­monnaies auf und konnten und können es so gut mit sich führen.

 

Zu einem herausragenden und relativ unauffälligen Geldbehälter gehört sicher dieser Geldbeutel aus feinem Ket­tengeflecht mit verlöteten Ringen. Obwohl man ein relativ transparentes Geflecht zu sehen meint, bleibt der Inhalt gut verborgen. Auch bleibt einem der Verschluss des Beutels lange rätselhaft und man zweifelt daran, dass auch die alten grossen Fünfliber in diesem Beutel Platz fanden. Notengeld müsste dann wohl ganz klein zusammenge­faltet hineingestopft und bei Gebrauch wieder mühsam herausgeklaubt werden? Von wegen! Der Verschluss be­dient sich eines seit Jahrhunderten bekannten Systems, nämlich der sogenannten Nürnberger Schere. Mit diesen aus vernieteten Rippen gebildeten Scheren kann das Beutelchen weit und übersichtlich geöffnet werden. Noten und Kleingeld können entnommen und anschliessend wieder sicher verschlossen werden. Sogar andere kleine Objekte können darin aufbewahrt und sicher mitgetragen werden.

 

Dieser Geldbeutel konnte auch mittels einer Öse an einer Uhrenkette gesichert in einer Handtasche oder am Ge­wand befestigt werden ... was ja durchaus der Mode Mitte des 19. Jahrhunderts entsprach. Und etwa aus dieser Zeit stammt auch dieser Geldbeutel.